MÜNCHEN (Biermann) – Langes Sitzen geht auf den Rücken – davon kann so mancher Zahntechniker ein Lied singen. Doch eine neue App leitet Rückenschmerz-Geplagte nun zur Selbsthilfe an. Laut einer neuen Studie* lassen sich mit der untersuchten Smartphone-Therapie Schmerzen im unteren Rücken signifikant lindern.

In die Studie wurden 180 Nutzer (Durchschnittsalter 33,9 Jahre) der medizinisch geprüften Rückentherapie-App Kaia Health einbezogen. Diese App ist nach Angaben des Unternehmens von einem Gründer-Team aus München gemeinsam mit führenden Schmerzmedizinern der TU München entwickelt worden. Die Studie wurde von der Kaia Health Software GmbH in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin des Klinikums rechts der Isar durchgeführt.

Mit der App durchlaufen Patienten täglich ein 15- bis 30-minütiges Training, das sich mittels künstlicher Intelligenz stetig an ihre individuellen Bedürfnisse anpasst. Die multimodale Therapie umfasst Bewegungsübungen, Entspannungsübungen sowie die Vermittlung von Wissen über die Krankheit und ihre Therapie.

In der Studie wurden anonymisierte Daten der App-Nutzer rückblickend über den Zeitraum von zwölf Wochen analysiert. Im Durchschnitt sank der Schmerz-Wert der Nutzer von 4,8 auf 3,75 Punkte. Bei Nutzern, die das Programm komplett – mehr als zwölf Wochen lang– absolvierten, gingen die Werte von 4,6 auf bis zu 2,6 Punkte zurück, also um mehr als 43 Prozent.

„In einer ausgewählten Gruppe von App-Nutzern konnte das Schmerzlevel durch die multimodale digitale Therapie signifikant reduziert werden“, ordnen die Wissenschaftler dieses Ergebnis ein. In laufenden prospektiven, randomisierten, kontrollierten Studien kommen nun potenzielle Verzerrungen und Selektionseffekte auf den Prüfstand.

Kaia ist für iOS und Android verfügbar. Die App kann über die Unternehmenswebsite www.kaia-health.com heruntergeladen und sieben Tage lang unverbindlich sowie kostenfrei getestet werden.

*Treatment of lower back pain with a multidisciplinary pain treatment App. Short term results: http://rehab.jmir.org/2017/2/e11/

Quelle: Kaia Health Software GmbH

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