The wishlist name can't be left blank

16.05.2019 | Praxismanagement

Jede Sekunde zählt - Notfallmanagement in der Zahnarztpraxis

Notfallausstattung

Für alle ärztlichen Berufsgruppen, bei denen Notfälle nicht zur täglichen Routine gehören, ist ein akuter Zwischenfall eine besondere Stresssituation für das ganze Praxisteam. Praktiker der Rettungsdienste berichten leider häufig von organisatorischem Chaos und Hilflosigkeit. Dabei hat ein Zahnarzt eine besondere Sorgfaltspflicht gegenüber seinen Patienten und er ist dazu verpflichtet Erste Hilfe zu leisten, wenn ein Patient in der Praxis einen Kreislaufstillstand erleidet.

Der plötzliche Herztod ist die Todesursache Nr. 1 in Deutschland. Ohne eine Erste Hilfe Leistung führt er innerhalb von Minuten zum Tode. Die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) stellt die Sauerstoffversorgung sicher, doch nur ein kontrollierter Elektroschock mittels Defibrillator kann effektiv das Kammerflimmern stoppen.

Die Empfehlung ist einen „Automatischen Externen Defibrillator“ vorzuhalten, da diese für Jeden intuitiv zu bedienen sind.

Dabei gilt immer folgendes: Gerät einschalten und den Anweisungen folgen. Per Sprachkommandos erklärt der Defibrillator dem Anwender was zu tun ist.

Nachdem die Elektroden auf den nackten Oberkörper des Patienten geklebt worden sind, analysiert der Defibrillator den Herzrhythmus des Patienten. Nun führt er den Anwender durch die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Wenn die Notfallsituation es erfordert, gibt der Defibrillator automatisch die erforderlichen Elektroschocks ab. Aber auch nur dann, ansonsten wird die Herz-Lungen-Wiederbelebung weiter angeleitet.

Neben dem Defibrillator gehören auch Notfallkoffer und Notfallmedikamente zu einer adäquaten Notfallausstattung.

Ein Notfallkoffer sollte bedarfsgerecht ausgestattet und übersichtlich angeordnet sein. Dazu zählt auch nach wie vor der medizinische Sauerstoff - das wichtigste Notfallmedikament. Dabei ist eine vormontierte Beatmungseinheit an der Sauerstoffflasche empfehlenswert, so dass ein schnelles Handeln im Notfall gewährleistet ist.

Die Auswahl von Notfallequipment und Notfallmedikamente lassen sich nach drei Kriterien definieren:

a.) Das Material bzw. Medikament muss von dringlicher Bedeutung für den Patienten sein,

b.) das Spektrum der Nebenwirkungen bzw. Komplikationen muss überschaubar sein und

c.) Anwendung bzw. Applikation sollen möglichst einfach sein.

Beispielhaft können diese Kriterien auf Intubationsmaterialien angewendet werden: Der traurigen Tatsache folgend, dass regelmäßig Fallschilderungen publiziert werden, die von dramatischen Zeitverlusten bei der endotrachealen Intubation oder sogar unerkannt in der Speiseröhre platzierten Endotrachealtuben berichten, empfehlen internationale Reanimationsgremien die Intubation nur demjenigen, der in dieser Maßnahme geübt ist (mindestens 6 Intubationen pro Jahr). Stattdessen kann eine Beutel-Maskenbeatmung zu gleichen Behandlungserfolgen führen. Ergo:

a.) die Bedeutung der Intubation in der Zahnarztpraxis ist nicht sonderlich groß,

b.) Komplikationen deletären Ausmaßes sind möglich und

c.) die Maßnahme ist technisch hoch anspruchsvoll und somit nicht einfach anzuwenden.

Ein anderes Beispiel:

a.) Da Notfälle grundsätzlich eine Gefahr für die Sauerstoffversorgung des Organismus darstellen, ist Sauerstoff das wichtigste Notfallmedikament bei nahezu allen Akuterkrankungen.

b.) Nebenwirkungen und Komplikationen durch O2 sind in der akuten Notfallsituation weitgehend ausgeschlossen und

c.) die O2-Applikation ist denkbar einfach – insbesondere dann, wenn die im Notfall erforderlichen Materialien bereits vormontiert im Notfallkoffer gelagert sind (z.B. Sauerstoffflasche + Sauerstoffschlauch + Beatmungsbeutel + Sauerstoffreservoir).

Unter Berücksichtigung dieser drei Kriterien ist der erste Schritt einer „Qualitätssicherung Erste Hilfe“ getan. Da ein Notfall keine Rücksicht auf Anschaffungstermine nimmt, sondern das Praxisteam sich durchaus einige Jahre durch Nichteintreten eines Notfalls in Sicherheit wiegen kann, ist die Instandhaltung des Equipments der zweite Schritt der „Qualitätssicherung Erste Hilfe“.

Zur Sicherstellung einer umfassenden Einsatzbereitschaft empfiehlt es sich, ein Praxismitglied damit zu beauftragen, den Notfallkoffer mindestens einmal im Quartal und nach jedem Gebrauch nach drei Kriterien zu überprüfen: Vollständigkeit, Funktion und Verwendbarkeit.

Das Personal sollte im Umgang mit den Materialien geschult sein und mit den aktuellen Richtlinien der Notfalltherapie lebensbedrohlicher Zustände vertraut sein. Da die „Halbwertzeit des Wissens“ auch in der Notfallmedizin limitiert ist, sind regelmäßige „Updates“ und Trainingsmaßnahmen unverzichtbar – z.B. in kleinen Gruppen oder als Praxisseminar in der gewohnten Umgebung.

Eine zuverlässig funktionierende Qualitätssicherung Erste Hilfe in der Zahnarztpraxis ist der Garant für Erfolg, wenn „es darauf ankommt“!

Da jede Sekunde zählt sind eine entsprechende Notfallausstattung und regelmäßiges Notfalltraining die wesentliche Basis für ein erfolgreiches Notfallmanagement in der Zahnarztpraxis.

Weil es dritte Zähne gibt, aber kein zweites Leben …

 

Quelle: notfallkoffer.de Med Geräte GmbH

  • 10% Staffelrabatt bei Online-Bestellung
  • 42.000 Artikel im Dentalversand
  • Heute bestellt, morgen geliefert

M+W Newsletter

Sie erhalten exklusive Rabatte, Angebote & Neuheiten.
Mit Ihrer Anmeldung erklären Sie sich mit der Newsletter-Datenerhebung einverstanden. Informationen zu unseren Datenschutzrichtlinien finden Sie auf unserer Website.
Kontakt
06042 - 88 00 88
Mo - Do 7.30 - 17.00 Uhr
Fr 7.30 - 15.00 Uhr