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24.04.2018 | Labormanagement

Fachkräftemangel bremst Digitalisierung im Mittelstand aus

Hochschule Konstanz bietet berufsbegleitende wissenschaftliche Weiterbildung für den digitalen Wandel an

STUTTGART/KONSTANZ (Biermann) – Der Personalmangel bedroht die Zukunftsfähigkeit des deutschen Mittelstands, warnt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Inzwischen klage jeder fünfte Mittelständler, dass ihm die Mitarbeiter fehlen, um überhaupt oder mehr in die Digitalisierung zu investieren – vor einem Jahr habe der Anteil nur bei 13 Prozent gelegen. Damit stelle der leergefegte Arbeitsmarkt inzwischen das größte Problem für die Digitalisierung des Geschäfts dar. Weitere 15 Prozent der Mittelständler hätten nach eigener Einschätzung nicht das nötige Wissen und 13 Prozent verfügten nicht über ausreichende finanzielle Möglichkeiten. Für die Studie wurden 2000 mittelständische Unternehmen in Deutschland befragt.

Bei 68 Prozent der besonders dynamisch wachsenden Unternehmen spielten digitale Technologien eine wichtige Rolle, im gesamten Mittelstand nur bei 60 Prozent. Gar keine Rolle spielen digitale Technologien nur bei acht Prozent der Wachstumsunternehmen. Im gesamten Mittelstand sei der Anteil mit 14 Prozent fast doppelt so hoch.

Aus dem Vertrieb sei die Digitalisierung fast gar nicht mehr wegzudenken, heißt es weiter: 70 Prozent der Unternehmen gäben an, dass ihre Kundenbeziehungen ganz oder teilweise auf digitalem Weg stattfinden. 60 Prozent nutzten mobile Endgeräte im Betrieb, 40 Prozent wickelten Verkauf und Bezahlung online ab.

Dabei empfindet den Studienergebnissen zufolge eine Mehrheit von 74 Prozent der Mittelständler die Digitalisierung als Chance, bei den Wachstumsunternehmen beträgt der Anteil 76 Prozent. Damit schließt sich auch die Lücke zwischen den wachstumsstarken Unternehmen und denen, die nur leicht oder gar nicht wachsen: Vor einem Jahr sahen nur 63 Prozent der kaum wachsenden Unternehmen in der Digitalisierung eine Chance, dafür aber 77 Prozent der wachstumsstarken Mittelständler.

Zahlreiche Mittelständler haben das Thema inzwischen zur Chefsache gemacht: Knapp jeder Dritte (31 Prozent) hat in seiner Geschäftsführung bereits einen Chief Digital Officer – also eine Person, die die Digitalisierung verantwortet. 42 Prozent erkennen in den gestiegenen Anforderungen an die Kompetenz der Mitarbeiter eine große Relevanz bei der Digitalisierung. 40 Prozent messen der Cybersecurity eine große Bedeutung bei und 29 Prozent der Entwicklung neuer Vertriebswege.

Die Studie zeigt auch, dass insbesondere kleinere Mittelständler sich oft noch schwer mit der Umsetzung der Digitalisierung tun. Von den Mittelständlern mit einem Umsatz von weniger als 30 Millionen Euro gaben 55 Prozent an, dass digitale Technologien bei ihnen eine sehr große oder mittelgroße Rolle spielen. Bei den Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 30 Millionen und 100 Millionen Euro beträgt der Anteil schon 63 Prozent und bei den großen Mittelständlern mit über 100 Millionen Euro Umsatz sind es 66 Prozent.

70 Prozent der kleinen Mittelständler sehen eine Chance durch die neuen Technologien, bei den großen Mittelständlern mit über 100 Millionen Euro Umsatz ist der Anteil mit knapp 80 Prozent deutlich höher.

„Kleinere Unternehmen haben oft nicht die finanziellen Mittel, um ihre Produktion oder ihren Vertrieb umzustellen. Zudem haben sie es am Arbeitsmarkt oft schwerer, die nötigen Fachkräfte zu finden, da sie weniger bekannt sind als größere Unternehmen“, so Michael Marbler, Partner bei EY. „Dabei können auch sie durch Digitalisierung flexibler werden und Geld, Zeit und Ressourcen sparen. Wenn ihnen das Geld und das Personal fehlen, müssen sie kreativer werden, um trotzdem mit der Entwicklung Schritt zu halten. Kooperationen mit anderen Unternehmen oder mit einer Forschungseinrichtung können sinnvolle Alternativen sein.“

Abhilfe schaffen könnte DIGITALX, eine Weiterbildung für den digitalen Wandel: Zum Wintersemester 2018/19 startet an der HTWG Hochschule Konstanz der berufsbegleitende Master of Business Administration „Digital Execution“. Einzelne Module des Studiengangs können auch im Rahmen eines Zertifikatsstudiums belegt werden. Alle Angebote haben zum Ziel, Digitalkompetenzen zu entwickeln und direkt anzuwenden.

Der berufsbegleitende Studiengang umfasst 75 Präsenztage, die über 18 Monate verteilt sind. Die Veranstaltungen finden in der Regel von Montag bis Freitag ganztags in einem Rhythmus von fünf Wochen statt.

Die drei Zertifikatsstudiengänge behandeln die Schwerpunkte Digital Engineering und IT-Management, Digital Leadership & Transformation, Digital Value Chain Management. Sie umfassen jeweils 25 Präsenztage, die über einen Zeitraum von zwei Semestern verteilt sind.

Bewerben können sich Mitarbeiter mit Projektexpertise und Führungsanspruch aus Produktionsunternehmen, Unternehmensberatungen und Startups genauso wie aus Non-Profit-Organisationen und Verwaltungen mit Wertschöpfungsbezug.

Bewerbungsschluss ist jeweils der 15. Juli. Pro Jahrgang werden maximal 15 Studierende zugelassen.

Weitere Informationen

Quellen: EY (Ernst & Young), 18.03.2018; Hochschule Konstanz, 20.03.2018

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